06.07.2013

Abschied ist immer ein wenig Sterben.


Besonders mit dem deutschen Schulsystem, das die Kinder zu einem Zeitpunkt auseinanderreißt, an dem ich ihnen wünschen würde, dass sie die Erfahrung der gesellschaftlichen Tendenz von Nichtbeständigkeit noch nicht kennenlernen müssten.
Der Kleine leidet. Ein Jahr schon. An diesem kranken System der Bildungsgliedrigkeit. An der Einteilung in verschiedene Schulen. Viel zu zeitig müssen Eltern eine Entscheidung treffen, die die Kinder vorzeitig in Bahnen lenkt und ihnen teilweise jetzt schon einen Stempel aufdrückt.

Vor zwei Tagen also bei schönstem Wetter finden sich die Kinder aus der Klasse des Kleinen nochmal fernab der Schulbank ausgelassen zum Spiel und Spaß haben auf den Wiesen dieser Stadt, erlebe ich eine Einheit von Kindern, die zusammengewachsen war und nun auseinandergerissen wird.
Das Wissen der Endlichkeit versuchen wir mit einem wundervollen Picknick, mit Ausgelassenheit und Spaß zu vertreiben und für diesen Nachmittag scheint es zu gelingen. Es tut gut, sie dort spielen zu sehen, die kindliche Freude am Gemeinsamen zu entdecken.

Auf dem Heimweg treiben Heißluftballons durch die Luft, die uns jedes Mal auf´s Neue verzücken. Wir bleiben stehen, genießen den Anblick vor atemberaubend schönem Abendhimmel, lauschen dem Rauschen des Brenners und atmen die Endlichkeit.





Am Abend ein letzter Blick aus dem Fenster und ich gehe den kleinen Mann trösten ...



Wie gut ich es doch hatte mit zehn Jahren gemeinsamen Lernens.

Mehr himmlische Anblicke gibt es wie jeden Samstag bei der lieben Katja.


39 Kommentare:

  1. Zwei meiner Lieblingsthemen hast du da heute angerissen: Heißluftballons & das deutsche Schulsystem! Aber Zeit meines Lebens habe ich gegen diese Strukturen gekämpft & musste mich doch immer geschlagen geben, da diese Trennung von der polit. Mehrheit gewünscht wird. Deinem Sohn wünsche ich alles Gute. Die Erinnerung an eine schöne Grundschulzeit wird all das überdauern. das weiß ich von vielen meiner ehemaligen Schüler, die mich besuchen kommen.- Die Fotos sind toll!
    Ein schönes Wochenende!
    Astrid

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    1. Liebe Astrid,

      ich bin mir ziemlich sicher, dass wir diesen Kampf eines Tages zugunsten unserer (Enkel)Kinder gewinnen werden. Denn deutschland schafft sich tatsächlich ab, mit seinem eigenen Schulsystem.
      Keiner der feinen Herren und damen ganz oben soll sich beschweren über die Kinder unserer Zeit, denn sie schaffen eigenhändig, woran unsere Kinder heute (vermeintlich) leiden: Nichtaushaltenkönnen, Nichtlesenkönnen, Nichtschreibenkönnen und vorallem das schnelle Abwenden von ungeliebten Tätigkeiten.
      Es wird den Kindern täglich vor Augen geführt, indem Lehrer und Erzieher von heut auf morgen einfach ausgetauscht werden, indem Kinder, die ein wenig "schwieriger" sind, einfach in andere Schulen abgeschoben werden, Eltern, die sich trennen, Freunde, die man in der vierten Klasse verlassen muss und vermutlich nicht wiedersieht, weil die Kinder heute eben nicht mehr aus einer Wohngegend kommen, sondern von überallher ...

      Wie soll man ihnen denn das Wichtigste im Leben mitgeben, wenn sie es immer wieder gegenteilig vorgeführt bekommen?

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  2. Oh ja, ich kann das gut nachempfinden...Dieser Abschied steht uns...und vor allem dem Kind nun auch bevor...bzw. sind wir schon mitten drin im Abschied...denn die über alles geliebte Lehrerin liegt nun schon Wochen schwer krank im Krankenhaus...nichts ist mehr, wie es war...Und so finden wir uns am Wochenende ein zum Abschiedsfest...doch die Stimmung ist alles andere als ausgelassen...denn im Gymnasium wird man dann schon mal eingeteilt...danach, ob man an den lieben Gott glaubt oder nicht...quasi nach Weltanschauung...zu dumm, dass die beste Freundin da eine andere hat...LG Lotta.

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    1. Ja, die Weltanschauungs-Glaubens-Kriege finden nicht nur in Übersee statt. Sehr oft muss sich Deutschland an die eigene Nase fassen.

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  3. Zum Glück hat Freundschaft nichts mit Schulhäusern zu tun.... Aber wenn das gemeinsame Lernen wegfällt, ist es schwierig.....
    Ich wünsche deinem Sohn alles Gute, und das Erkennen, das Freundschaft nicht an Gegebenheiten gebunden ist!
    Herzlichst
    yase

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  4. ich kann das alles genau so unterschreiben und bedaure dieses system mehr als einmal am tag und doch erwächst aus dem neuen auch eine mini pflanze vertrauen. in die eigene kraft in freunde. unser weg als eltern ist es in diesem schritt zu helfen, zu halten, zu stärken und gehen zulassen wo es notwendig ist. und spätestens am tag des endgültigen schulabschlusses können unsere kinder fliegen, die welt erobern oder sie einfach nur umarmen. das ist doch eine großartige aussicht. alles liebe martina

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  5. Deine Fotos sind wunderbar und Dein Text spricht mir aus der Seele! Ich finde es auch furchtbar zuzusehen wie unsere Kinder in diesem Bildungssystem zugrunde gehen, Kinder sein - geht nicht mehr. Spätestens ab der 5. Klasse auf einer weiterbildenden Schule.
    Danke für diesen tollen Post
    Sonnige Grüße
    Katrin

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    1. Nein, Kindsein wurde abgeschafft und dann wundern sich so manche Politiker über unsere Kinder und Jugendlichen, denen "einfach" nur die natürliche kindliche Entwicklung genommen wurde.

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  6. Obwohl uns dieser Punkt erst in einem Jahr bevorsteht, hängt er doch schon wie ein Damoklesschwert über uns, denn längst sind alle Kinder schon gedanklich verteilt auf unzählige Schulen. Schon wieder ein Neuanfang. ich würde mir diese Orientierung auch erst nach der 10. Klasse wünschen, aber so ist das Schulsystem leider nicht gestrickt.

    Herzlich, Katja

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    1. Ich habe noch ein Schulsystem erlebt, in dem von der ersten Klasse bis zur zehnten alle in einer Schule waren, in der achten Klasse konnten einige abgehen, die es weiter gar nicht geschafft hätten.
      Der einzige Wechsel, der stattfand war der Klasenlehrerwechsel in der Fünften.
      Da war noch Beständigkeit im Gemeinsamen, da kamen Lehrerwechsel so gut wie nie vor. (Manchmal auch ein Fluch, aber damit hat man sich arrangiert.)

      Und heute bekommen selbst die Kleinsten immer wieder gezeigt, dass nichts in ihrem Leben kontinuierlich sein kann. Selbst bei uns im KiGa wechselten die Erzieher stetig hin und her ...

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  7. Liebe Katja,
    die Bilder passend zu der Stimmung, die man den Zeilen entnehmen kann. Nachdenklich machend aber trotzdem schön. Das Schulsystem haben wir auch Eltern schon unzählige Male in Frage gestellt und durften / mussten bereits viele Erfahrungen mit unseren Kindern sammeln. Zum Glück heilt die Zeit irgendwann alle Wunden. Auch wenns schwer fällt: Jedes Ende ist zugleich ein neuer Anfang. Es werden sich Wege finden und oftmals ist es dann doch viel besser als gedacht. Ich drück Euch mal fest die Daumen!

    Liebe Samstagsgrüße und deine Fotos bewundernde Grüße,

    Sabine

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    1. Ja Sabine, es ist auch der Zauber des Neuen - ich kann ihn auch empfinden, aber der Kleine kämpft mit der Angst davor und das in einer Zeit, in der er ohnehin Verlustangst empfindet. Das macht es nicht leichter.

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  8. Ich kann deine Worte verstehen, allerdings gibt es auch eine andere Seite, bei der ein Wechsel positiv ist. Wenn die Klassengemeinschaft stimmt ist es ein Fluch, doch wenn sie nicht stimmt und Mobbing besteht, ist es ein Segen getrennt zu werden. Lehrer und Eltern bekommen es leider nur in den seltensten Fällen hin eine Lösung zu finden und das Mobbing zu beenden. Manche Lehrer tun nicht einmal was dagegen. Und Mobbing fängt nicht erst ab der 7 Klasse an.
    Schon im Kindergarten ist es zu beobachten. Positiv an einem Wechsel sind auch die neuen Charaktere, die es kennen zu lernen und zu verstehen gibt. Neue Erfahrungen werden gemacht. Ob positiv oder negativ.
    Es gibt immer zwei Seiten und je nach dem was besteht ist es ein Fluch oder ein Segen. Ich wünsche Euch eine neue harmonische Klassengemeinschaft, so dass der Kummer bald verschwindet.
    Es ist schön deine Gedanken zu lesen, denn sie zeigen, dass du dich in deinen Sohn hineinfühlst.

    Liebste Grüße Marie

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    1. Ja Marie, beim Großen war´s ein Segen! Die ganze Klasse saß auf der Abschiedsfeier und weinte, während mein Großer und ich uns in der letzten Bank freuten, dass dieser Albtraum endlich ein Ende findet - nicht der Schüler wegen, sondern bezüglich der Klassenlehrerin. Sie hat ihm mit Bravur beigebracht, wie man ein Kind systematisch zerstören kann, wie man Jemandem zeigen kann, wie wenig er wert ist ... die Folgen spüre ich jetzt.

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  9. Noch haben wir viel Zeit bis dahin und durch die Kindheit im anderen Schulsystem, kann ich mich noch gut erinnern, dass der eigene Schulsystemwechsel mit Trennung in der 8. Klasse schon nicht einfach war. Wie das nach nur vier Jahren werden wird, mag ich mir noch gar nicht vorstellen ...

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    1. Ich würde immer versuchen, die Kinder in eine Schule zu bringen, die weiterführend ist. Allerdings ist das ja in Deutschland mittlerweile auch ein Privileg, das sich nicht jeder leisten kann ...

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    2. Keine schlechte Idee, aber die Privilegsortierung der Kinder macht das Gesamtsystem ja eigentlich erst recht nicht besser, wobei man für die eigenen Kinder immer das beste will ... so oder so eine schwierige Entscheidung ...

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  10. die multioptionalität in unseReR gesellschaft schmeRzt manchmal .... deine woRte hingegen sind balsam. so klaR. und mit veRsöhnlichen bildeR gespickt. tRotz des negativen beigeschmacks. vielleicht sind die aussichten am ende doch ganz gut.
    liebe wochenendgRüße. käthe. die gRad einen mutigen schutzengel an deinen sohn abgeschickt hat.

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    1. Liebe Käthe, danke für deinen Schutzengel für den Kleinen, er wird ihn sicher brauchen und spüren, dass er nicht allein ist, sondern vielleicht getragen wird!

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  11. Das sind wirklich super Fotos, schön und leicht sentimental.
    Meine Kinder durften 13 Jahre lang mit ihren Klassenkameraden zusammenbleiben (ein paar Zu-und Abgänge mit eingeschlossen). Ich weiß nicht, ob ich diese Schulwahl nochmals treffen würde, aber dieser Aspekt war wirklich gut.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  12. In allem gibt es immer etwas positives und auch etwas negatives zu sehen. Ich kann leider mit dem Schulsystem wie es momentan ist überhaupt nichts mehr anfangen. deshalb haben wir uns schon vor einigen Jahren für die Waldorfschule entschieden und sind so unglaublich glücklich. Auch da gibt es nicht nur Gold, aber vieles ist einfach so durchdacht und tut den Kindern so gut, dass ich auch beim zweiten Kind wohl nicht anders entscheiden werde!
    Liebe Grüße
    Martina.

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    1. Das hätte ich auch gern, aber ich hätte es bei zwei Kindern allein nicht gestemmt bekommen.

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    2. meinst du finanziell? da gibt es doch immer Wege (also zumindest bei uns) ich wünsche euch trotzdem, dass der Neustart gut verläuft und sich alle Sorgen in Luft auflösen!

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  13. Ich hoffe, das mit dem Trösten hat geklappt??!!!
    Schöne Wochenende euch- nicht trotzdem, sondern erst recht!
    Tanja

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  14. Deine Worte kann ich im Moment sehr gut nachvollziehen, denn auch unser Großer steht der Abschied der Grundschule bevor. Ist schon ein komisches Gefühl und ich hoffe das wir als Eltern für ihn die richtige Entscheidung getroffen haben.
    Wünsche euch ein schönes Wochenende und ein Ende kann auch immer ein neuer Anfang sein.
    Herzliche Grüße
    Yvonne

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  15. Das Vogel-Himmelsbild ist ja super!

    Wie is das denn heut? Ab wann muss man in eine der weiterführenden Schulen wechseln? Bei mir wars nach der sechsten, bei uns gabs damals nach der Grundschule noch zwei Jahre Orientierungsstufe. Schon auch mit verschiedenen Kursen, je nach Leistung, aber immerhin noch in meinem Dorf und nicht weit weg. Das war mega toll! :)

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    1. Hier in Sachsen gibt es von der ersten bis zur vierten Klasse Grundschule, danach wir aufgeteilt in Mittelschule und Gymnasium.
      In anderen Bundesländern gibt es aber wieder andere Schulsysteme, was ich genauso krank finde. Mittlerweile wird ja schon unterschieden, wo welches Kind zur Schule gegangen ist, wenn es um den Studienplatz geht ... "Was? Abi in Berlin gemacht? Nein dann wollen wir dich nicht an unserer Uni haben ..."

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    2. Soll es nicht bald in Deutschland für alle das gleiche Abitur geben? Ich hoffe, ich verwechsle da jetzt nicht das Land. ,) Dann wäre das Problem ja wenigstens schon aus der Welt geschafft. :)

      Toi toi toi Dir und Deinem Kind, auf das dr Schulwechsel nicht schlimm sondrn vielleicht sogar toll wird und neue Chancen birgt!

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  16. Die Himmelsbilder sind sehr schön. Besonders das mit dem Heisluftballon. Tja deutsches Schulsystem. Meine Große wird nächstes Jahr, in die 5., die Schule wechseln. Was das für uns für Folgen haben wird, kann ich noch nicht wirklich beurteilen. Mir hat der Wechsel damals eigentlich gut getan. LG Jennifer

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  17. Obwohl mein Schwager Lehrer in Würzburg ist, blicke ich beim deutschen Schulsystem nicht ganz durch. Bei uns in Österreich gibt es vier Jahre Volksschule und dann wird in eine weiterführende Schule (Gymnasium, Hauptschule, Technische oder Kaufmännische Schule) gewechselt. Ein _bisschen_ früh für eine lebenslang prägende Weichenstellung, aber das war "schon immer so"... also kein Grund was zu ändern. :-(
    Immerhin zeigst Du Deinem Sohn auch in dieser verunsichernden Zeit die schönen Seiten des Lebens und wir profitieren von ganz, ganz wundervollen Fotos.
    Herzliche Grüße
    Sonja

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  18. Ach ja, das Schulsystem ... Unser erstes "Baby" muss (oder darf - denn er freut sich zum Glück :-) ) da dieses Jahr rein, gerade heute wurde im Kindergarten schon mal Abschied gefeiert. Da weinte das Mutterherz beim Anblick des so tapferen, bemüht fröhlichen Kindergesichts, hinter dem für den Mamablick offensichtlich die Tränen hockten.
    Und mir gehen so manche Gedanken durch den Kopf. Vor allem hoffe ich, dass er so, wie er ist, seinen Platz in der Schule findet. Dass seine Neugier und Wissbegier nicht kaputtgemacht wird, dass er einfach gemocht wird vom Lehrer, das ist für ihn wichtig, dass er nicht ausgebremst wird, sondern gefördert (Lesen kann er nämlich schon.) und und und ...
    Der Wechsel in der 4. Klasse wird auch hier nicht ausbleiben. Aber für die Zeit danach ziehen wir in Erwägung, uns die Gemeinschaftsschule Pieschen mal genauer anzuschauen. Damit würden die Weichen nicht ganz so streng gestellt. Aber etwas Zeit ist bis dahin noch. Erstmal schauen, wie der Herr Sohn sich macht und ob wir dann überhaupt noch in der Nähe wohnen. Man weiß ja nie ...

    Deinem Sohn wünsche ich alles Gute für den Neustart. Einfach einen passenden Platz im Leben, so wie es kommt.

    Liebe Grüße, Doro

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  19. Das erste Foto ist mein Favorit!! Toll eingefangen.
    Ich gebe Dir Recht, KInd-sein ist heute anstrengend, besonders der Schulstress erschwert es unbekümmert sein zu dürfen. Aber - auch eine Veränderung gehört zum Lernen und Leben dazu: Auf zu neuen Ufern!!
    Liebe Grüße von heiDE

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  20. Liebe Katja,
    ganz deiner Meinung !
    Habe diesen ganzen Entscheidungs/Übertritts-Stress nun schon zwei Mal mitgemacht....in der 4. Klasse ist es einfach viel zu früh....!
    Gerade dann, wenn die Kinder ein tolles Klassenteam bilden werden sie auseinander gerissen. Es sollte in der Schule sowieso mehr auf Teamarbeit geachtet werden, nicht immer nur die Leistung im Vordergrund stehen.
    Jedes Kind hat seine Stärken und kann sich im Team einbringen. Das Konkurrenzdenken kommt früh genug und Teamarbeit ist später im Erwachsenenleben auch sehr oft gewünscht....
    Ich bezweifle jedoch, ob sich an unseren System da je was ändert...schon ich habe das als Kind mitgemacht.
    Dennoch einen guten Start für deinen großen Kleinen,
    ♥Kerstin

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  21. Oh Katja, oftmals teile ich deine Meinung, aber hier wiederspreche ich dir... und zwar ganz deutlich.

    Ich habe die Gleichmacherei und den "Einheitsbrei" meines 10jährigen allgemeinbildenden polytechnischen Schulbesuches gehasst. Wie sehr hätte ich mir gewünscht, das mir diese eeeeewigen Wiederholungen ersprat geblieben wären. Daher war für mich (uns - mein Mann darf auch mitreden ;-)) klar, dass Charlotte "anders" lernen wird.
    Nach Kiga und Grundschule in freier Trägerschaft, fällt MIR die Akzeptanz des staatlichen Gymnasiums schwer... wahrscheinlich bin ich so viel Unflexibilität einfach nicht gewöhnt. (Kind geht übrigens gern dorthin ;-))
    Und es gibt auch in sachsen Gemeinschaftschulen: http://schulmodell.eu/
    ohne Schulgeld, super beliebt, gemeinsames Lernen bis Klasse 10.... und trotzdem haben wir diese Schule NIE ernsthaft in Erwägung gewogen (weil eben Lernen bis Klasse 10.....:-))
    LG Anja

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    1. Liebe Anja,

      ich fand unsere zehn gemeinsamen Jahre nicht so schlimm, wie du sie empfunden hast. Und glaub mir, für ewige Wiederholungen wäre heute sowieso keine Zeit mehr.

      Dass ihr Gemeinsschaftsschulen habt, ist schön, hier in Dresden sind die Schulen, die ich gut finde am Ende der Welt UND sind nicht kostenlos. Waldorfschule, Montessori, HoGa (als Gemeinschaftsschule), Freie Alternativschule (gibt´s nicht als Gymnasium).... müssen von den Eltern finanziert werden.

      Ich kritisiere auch nicht prinzipiell die Zweigliedrigkeit, sondern den Zeitpunkt der Entscheidung, den ich für viel zu früh halte. Siebte Klasse wäre völlig ausreichend, weil sich in diesem Alter bei so manchem Kind noch der Knoten gelöst hat und man dann besser entscheiden könnte.

      Es hat sicher jedes Schulsystem seine Vor- und Nachteile, aber nur bezogen auf die Kinder finde ich den Wechsel nach der vierten Klasse einfach nur verfehlt.

      Übrigens hätte ein bundesdeutscher Einheitsbrei für die Kinder den Vorteil, dass bei Umzügen, späterer Studienwahl, etc. nicht unterschieden werden würde, in welchem Bundesland man seinen Abschluss gemacht hat, so wie es heute nämlich der Fall ist und damit einige Kinder keine Chance haben, in bestimmten Bundesländern zu studieren, weil die Unis mittlerweile fein wählen können und aussieben ... - ist das besser als Einheitsbrei, bei dem wenigstens jeder nach dem selben Prinzip unterrichtet wurde?

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    2. Okay, mit dem falschen Zeitpunkt der Zweigliedrigkeit kann ich mitgehen... nach Klasse 6 finde ich auch besser :-) und Berlin und Brandenburg machen es uns ja vor.

      Auch wenn ich den DDR-"Einheitsbrei" schrecklich fand, empfinde ich das jetztige Schulsystem auch als unsinnig und nicht empfehlenswert.

      LG Anja

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  22. Sehr schöne Fotos!!
    Und wie Recht du hast! Ich wünschte, auch meine Kinder könnten die 10-Jahre-eine Klasse-Erfahrung machen...
    Eine schöne Woche euch!
    LG Sylvie

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  23. Liebe Katja, ich musste gerade schlucken. Ich finde das Schulthema auch wirklich schwierig. Wir müssen uns im nächsten Jahr für eine Schule entscheiden. Im September geht es los mit den ersten Info-Abenden der privaten Schulen. Ich bin nicht wirklich überzeugt von dieser Variante, aber die staatlichen Schulen in unserem Stadtteil von Bremen sind auch nicht wirklich erstrebenswert. Es wird so oder so ein Kompromiss. Und damit fängt dann die Schullaufbahn an. Ein ungutes Gefühl...

    Liebe Grüße von Kirstin

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  24. Ich musste damals in der 3. Klasse wegen Umzugs an eine andere Schule, in eine andere Klasse wechseln... Den Kloß im Hals spüre ich noch heute, obwohl ich mich dann schnell eingefunden habe. Die "beste" Freundin aus Kl. 1-3 habe ich noch heute... - Ich sehe es wie du, Überforderung der Kleinen, zu wenig Kontinuität in einem Erziehungssystem, das - bis auf Ansätze in guten Kitas und Schulen - verkennt, dass Bildung vor allem auch Beziehungsarbeit ist und von Emotionen geprägt... Falls du noch irgendwie online bist: nächste Woche Mittwoch oder Donnerstag wären optimal, Signal wäre schön ;-).
    Lieben Gruß Ghislana

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Schön, dass du hier bist. Ich freu mich sehr über ein nettes Wort oder zwei oder drei :-)