Ich hatte mir vorgenommen, an diesem wunderschönen Sommertag eine Mischung aus körperlicher Arbeit und Entspannung zu haben und wo kann man das besser, als hoch oben auf der Streuobstwiese, die in Teilen immer noch viel zu tun aufgibt. Also bin ich gleich früh, da es ziemlich warm zu werden schien, hinaufgefahren und habe die Sense geschwungen. An den unwegsamen Stellen musste ich dann aber doch zur Sichel greifen, um das freizulegen, was die wahren Schätze barg. Immerhin habe ich es geschafft, dass die Apfelbäume wieder erreichbar sind und die Totholzhecke wuchs um die abgesensten Gräser, Brombeeren und alte Holzstücke, die ich unter all dem Zugewucherten herausgezogen habe.
Da ich, wie so oft, wenn die Jungs nicht da sind, so zeitig nichts essen konnte, hatte ich daheim ein kleines Frühstück vorbereitet - geschnippelte Möhren und ein erfrischendes Joghurtdressing. An der Feuerstelle labte ich mich zur Stärkung genüsslich daran, genoss den Blick auf das, was geschafft war und schmiedete Pläne für´s Hinterher.
Die Überraschung zur Einzugsparty von gestern war so gut angekommen und gefiel mir persönlich ebenso, dass ich beschloss für Nachschub zu sorgen. Aus den Holzresten vom Vorjahr holte ich die schönsten Astgabeln hevor und kürzte sie mit Hilfe meiner japanischen Lieblingssäge mühelos auf die entsprechende Länge.
Ich mag es bei Holzarbeiten sehr, wenn man sieht, dass Hand angelegt wurde. Wenn die Maserung hervortritt und die Spuren des Messers im Werkstoff ihre Bahnen ziehen. Den Hirschfänger, den mir mein Dad in meiner Kindheit schenkte, trage ich in diesem Tagen wieder sehr oft mit mir herum. Ich habe ihn über all die Jahre in Ehren gehalten und bin bis heute unheimlich stolz auf ihn. Er gibt mir dieses Gefühl von Freiheit, mit meinen Händen aus einem Naturwerkstoff etwas völlig Neues entstehen zu lassen. Er hat diese Magie, mich arbeiten und dabei träumen lassen und holt mit jedem Schnitzer ein Stück Kindheit zurück.
Heute morgen noch schnell mit feinem Schleifpapier nachgeschärft, schälte er sich durch die Rinde und zauberte mir diesen wunderbaren Holzgeruch in die Nase.
Nach getaner Arbeit suchte ich unseren Garten noch ein bisschen nach all den Früchten ab, die er uns zur Zeit abgibt. An manchen Bäumen sieht es traurig aus und selbst der Pflaumenbaum, der im Vorjahr Unmengen trug, sah sehr gelichtet aus. Also hob ich auf, was ich am Boden fand und noch essbar war. Einzig die Brombeeren und Äpfel musste ich pflücken und so kam dann doch eine kleine, aber sehr schöne Mischung zusammen.
Danach ab ins Gras und den immer wieder schönen Himmel über unserer kleinen Oase genießen.
Was für ein entspannender und zugleich arbeitsreicher Tag.
Und das Fohlen von gestern mag ich euch nicht vorenthalten ...
Ist das nicht ein Prachtkerl?
Auf die Früchte hätte ich jetzt auch lust. Wie, wenig Obst auf den Bäumen? Alles schon abgeerntet, oder haben sie nicht viel getragen? Bei uns biegen sich die Äste, wir können gar nicht so viel essen.
AntwortenLöschenIch hab da was für dich:
http://geliebtes-leben.blogspot.de/2012/08/ich-bin-jetzt-cool-weil.html
Nein, abgeerntet wäre schön, aber ein Großteil ist hier wohl sausen gegangen, als es vor unserem Urlaub so schwere Unwetter gab, in denen es stundenlang herniedergeprasselt ist.
LöschenWie ich gestern an einem Kirschbaum erst sehen musste, war ein ganzer Ast abgebrochen und die schönen Früchte dahin *seufz*
Naja, ein bissel was hä#ngt ja noch an den Bäumen und das werden wir eben dann ernten. Zumindest die Äpfelbäume tragen sehr gut.
Woahhh, das tönt nach entspannter Arbeit im Freien, toll! Nach zwei Wochen Ferien ist unser urwald rund ums Haus auch kaum noch zu bändigen=)!
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für deine hübsche Karte, sie hat ein Plätzchen gefunden. Ich hab mich sehr darüber gefreut, von dir zu lesen.
Mit lieben Grüssen aus dem Montag...
Melanie
Holz ist ein wunderbarer Werkstoff, da gebe ich dir Recht.
AntwortenLöschenDas Fohlenportrait ist sehr schön. Ich hoffe, du konntest bei Deinem Shooting noch mehr Pferdebilder machen.
LG Christiane