Da Marja neulich gefragt hatte, wie Antonius und Fridolin auf die Decke kamen, möchte ich das gern kurz erklären.
Beide Tiere habe ich aus dünnem Filz ausgeschnitten und auf der Decke so lange hin und her geschoben, bis mir die Position gefallen hat. Die Lagen aus Filz werden mit Nadeln ordentlich fixiert, damit nichts verrutscht.
Dann nimmt man ein kontrastreiches Garn, weil die Umrandung als Bildelement zum Tragen kommen sollten.
Sind die beiden Stoffe sehr dünn, empfehle ich, das Motiv nochmal mit Vlies zu verstärken, da sich sonst beim Zusammennähen die Stoffe unschön zusammenziehen. Und die Verwendung eines Handstickrahmens, in das der zu "bemaldene" Bereich der Stoffe eingespannt und bearbeitet wird, kann auch sehr sinnvoll sein.
In meinem Fall funktionierte es aber durch den etwas dickeren Filz ganz ohne weitere Hilfsmittel.
Nun habe ich die Tiere mit dem Geradstich angenäht, ohne dabei auf den richtigen Abstand zum Rand zu achten, sondern eher mit der Nähmaschine gemalt, das heißt, die Konturen frei nachgearbeitet. Dabei lieber nochmal extra an der ersten Umrandung vorbeinähen, so dass es ausschaut, als hätte man diese Linie skizziert.
Wer schon öfter gequiltet hat, der könnte bei dieser Methode auch die Funktion des freien Gleitens anwenden. Das heißt, es wird der Untertransport der Maschine versenkt, ein Quiltfuß benutzt und dann frei genäht. Da dies eine gewisse Erfahrung voraussetzt, um gleichmäßige Stiche zu erhalten, habe ich darauf verzichtet und bin beim Transport des Quiltes durch die Nähmaschine geblieben.
Es kommt beim Malen mit der Nähmaschine überhaupt nicht auf den perfekten Abstand zum Rand an oder darauf, dass die Nähte genau aufeinanderliegen, sondern dass man den Eindruck erweckt, es wäre aufgezeichnet. Frei Schnäuzelchen skizziert sozusagen.
Ich nutze diese Art der Applikation sehr gerne, weil sie unheimlich viel Freiraum für Kreativität und Spontanität lässt und man sein Werk gestalten kann, ohne perfekte Treffsicherheit zu haben. Ganz im Gegenteil. Bei dieser Variante der Applikation wäre Perfektion der reine Kreativitätskiller.
Sowas würde och auch gerne lernen! Es sieht einfach klasse aus!
AntwortenLöschenLg Carmen
Wunderschön - und irgendwie "sitzt" doch jeder Stich an der richtigen Stelle....
AntwortenLöschenDas verlangt eine gute Nähmaschinenbeherrschung....
Oh, das muss ich auch mal probieren :)
AntwortenLöschenDanke fürs Erklären!
Liebe Grüße
Kerstin
Meine Liebe
AntwortenLöschenSchau dir mal dieses Buch an:http://www.amazon.de/Das-etwas-andere-Nähbuch-Kreative/dp/377246713X
Das Freihandnähen ist gar nicht so schwierig, es braucht einfach etwas Mut, aber dann macht es soviel Spass und du kannst wirklich auf Stoff zeichnen. Hab das schon ganz oft getan! Damit die Filzteile nicht mühsam festgesteckt werden müssen, kannst du sie mit Hilfe des tollen Vliesofix auf den Stoff kleben, mit dem Bügeleisen... dann rutschs nicht und verstärkt ist es auch gleich! Deine Tierchen sind aber sowieso einfach sooooo knuffig!
Liebste Grüsse
Melanie
Oh wow, sieht das toll aus!!!
AntwortenLöschenWahnsinn!!! Sooooo schööööön!!!
AntwortenLöschenLG
sonia
Wunderschön ist der Quilt geworden, ein Traum!
AntwortenLöschenWie Du es beschreibst mach ich es auch beim Applizieren, einfach in Ermangelung irgendwelcher Füsse dun so für die Nähmaschine. Einfach frei drumrumnähen, dann sieht das wie skizziert aus und mir gefällt das auch viel besser als der Versuch, ganz exakte Nähte hinzubekommen (was ich eh nicht schaffen würde).
Hätt ich noch ein Baby, ich würd Dir sofort einen Auftrag erteilen. :-)
Herzlich, Katja
Super!! Total schön!!!
AntwortenLöschenLG
Annette
Wow! Einfach nur wunderbar! Und schön einfach auch für "Nähmaschinendeppen" wie mich erklärt ;)
AntwortenLöschenHerzliche Grüße,
Dania
Wunderschön... und ganz einzigartig, dazu noch deine so passende "Hintergrund"-Stoff-Wahl.
AntwortenLöschenDie sehen wirklich knuffig aus, die zwei! Ich nehme diese Applimethode auch sehr gern.
AntwortenLöschenLG Doro
Hallo liebe Katja, egal was du machst , alles hat so eine Leichtigkeit und so viel Humor, das gefällt mir sehr !!!
AntwortenLöschenWelche Nähmaschine hast du ??? Ich habe noch eine uralte Nähmaschine der
Marke "Meister" und würde mir gerne eine neue kaufen, aber ich bin verunsichert. Im Fachgeschäft riet man mir von allen Maschinen außer "Bernina" ab und die sind schon sehr teuer....
Viele liebe Grüsse
Helga
Ach, ist das nett. Die beiden gefallen mir wirklich gut.
AntwortenLöschenFür so was könnte ich mich auch erwärmen :)
LG Yna
Oh toll geworden, danke für die Detailfotos und Erläuterung. Je nach Endprodukt find ich die unterschiedlichen Appliziertechniken sehr reizvoll, deine passt einfach perfekt zu dem Motiv, gefällt mir sehr gut!
AntwortenLöschenUnd es ist mal nicht so kindlich verspielt, sodass der Besitzer bestimmt ganz lang Freude daran hat!
Liebe Grüße
Liebe Katja, oh liebsten Dank, jetzt habe ich wieder einen Punkt mehr auf der Experimentierliste... Vor allem das mit dem Versenken des Transportes wollte ich eigentlich schon länger mal probieren, wer weiß, wenn es dann gut voran geht (Ungenauigkeit ist schließlich eine meiner Stärken), könnte der nächste Quilt ja dann vielleicht auch mal Kurven bekommen...
AntwortenLöschenUnd nochmal: so ganz aus der Nähe: so schön ist das Deckchen geworden! Liebste Grüße, Marja
das ist ja toll geworden! so sauber, faltenfrei und komplett selbst entworfen. ich bin begeistert! das ist ja richtig anregend ;) ich würde am liebsten gleich meine nähmaschine zücken.
AntwortenLöschenliebe grüße . tabea
Ich finds wundervoll! Wie haltbar ist der festere Filz? Reibt sich da nichts ab beim Waschen oder färbt aus?
AntwortenLöschenlg, KayC
Oh doch, ich denke schon, dass der Filz dann knubbelig wird, aber das darf er auch. Wenn´s nach zwanzig Jahren noch aussehen würde, wie am ersten Tag, wär´s ja auch komisch :-)
AntwortenLöschenAllerdings, wenn ich an die Babyzeiten meiner wilden Kerle zurückdenke ... wir mussten die Krabbeldecke nur sehr selten waschen. Von daher halb so wild.
Es muss ja auch kein Filz sein, wenn man einen passenden anderen Stoff hat und den dann mit Vlies oder Vliesofix hinterbügelt.