08.11.2013

Kinderzeit - Ein Blick in die Technischen Sammlungen in Dresden

Freitag ist Kinderzeit.

All das, was man mit und für Kinder gestalten kann, soll an diesem Tag einen besonderen Platz finden. Seien es Recycling, Basteleien, Spiele, Ausflugsziele oder Fundstücke aus dem Netz - völlig egal, wenn es denn für oder mit Kindern erlebbar ist. Wenn ihr Ideen oder eigene Kinderzeitprojekte habt, könnt ihr diese gern in den Kommentaren hinterlassen. Ich bin sehr gespannt, was für euch wichtig und erlebenswert ist.


Der kleine Monsieur und ich gingen in den Ferien auf eine Expedition und haben Gefilde erkundet, die ich mir schon seit Ewigkeiten ansehen wollte. Mit der Kamera und einer Riesenportion Vorfreude auf´s Kommende zogen wir in ein Museum, in dem die Kinder voll auf ihre Kosten kommen. Denn hier heißt es nicht nur "Aufgepasst!", sondern "Mitgemacht!".

Die Technischen Sammlungen findet ihr online hier, offline hier und Eintritt zu folgenden Zeiten:

Di - Fr: 9-17 Uhr
Sa/So:10-18 Uhr
Mo: geschlossen

Meine Empfehlung: Freitag ab 12 Uhr ist der Eintritt kostenlos! :-)

Ich zeige euch die Austellung häppchenweise und ohne große Erklärungen zu den einzelnen Experimenten, denn ich möchte niemanden den Spaß schon vorher nehmen.


Ich bin ein großer Verfechter vom Lernen durch Selbermachen. Denn so kann man Dinge und Zusammenhänge im wahrsten Sinne des Wortes beGreifen.
Die Technischen Sammlungen in Dresden bieten diesbzüglich jede Menge Input und so fern man es schafft, sich dann vom wunderbaren Fußboden zu lösen, erwarten euch großartige Experimentiermöglichkeiten.

Im Eingangsbereich des Mathematischen Erlebnislandes steht ein Geldbaum, den man gerne füttern darf. Der kleine Monsieur versuchte also zu berechnen, wo das Geldstück landen würde, wenn er es denn an einer ganz bestimmten Stelle einwerfen würde. Wie man unschwer erkennen kann, nahm es dann doch seinen ganz eigenen Weg. Er hatte bei seinen Berechnungen die Bedeutung des Einwurfwinkels, Gewichtes und der Größe des Geldstückes völlig außer Acht gelassen und war mittelmäßig empört über die eigenmächtige Entscheidung des Selbigen, einen anderen Weg als den errechneten einzuschlagen.

Man sollte an dieser Stelle genügend Kleingeld in verschiedenen Münzarten bereit halten, um mehrere Experimente zu unterstützen. Immerhin kommt dies dem Museum zugute, so dass wir heute Nachmittag die Schwergewichtigkeit der Ein-Euro-Münze testen werden.

Die Spiegelprojektionen im nächsten Teil sorgen für ebensolches Kopfzerbrechen und tiefgreifende Rätseleien. Wieso dreht sich mein Spiegelbild auf die Seite, während ich doch in der Senkrechten bleibe und dabei den Kopf keinen Milimeter bewege?

Was ist eine Parabel und wie kann ich sie ganz einfach herbeizaubern?


Ist euch schon mal aufgefallen, dass die Häuser der Weinbergschnecken rechtsherum gedreht sind?
Nur eine unter tausend Weinbergschnecken wandelt mit einem linksgedrehten Haus herum und darf sich dann als Schneckenkönig bezeichnen. Bei anderen Schneckenarten, wie zum Beispiel der Vielfraßschnecke ist es genau umgekehrt.

An dieser schönen Weinbergschneckenmusterwand prangen 304 Schneckenhäuser. Davon ist eines linksgedreht. Steht man davor, hat man das Gefühl, man kann es einfach nicht finden. Egal wie oft man alles absucht, es scheint unauffindbar und irgendwann wird man kirre davon.

Wenn ihr auf das Bild klickt, vergrößert es sich, dann nochmal darauf und schon könnt ihr fleißig suchen. Allerdings muss ich zugeben, dass es auf diesem Bild viel leichter zu finden ist, als im Wirklichkeit.


Im Museum sprang es mir nur vor die Linse, als ich die schöne Musterung der Schneckenhäuser aufnehmen wollte. Aber ich lass euch lieber selbst suchen :-)

Nach so viel Augenverzerrung brauchten wir etwas Erholung und fanden sie im Seifenwasserexperimentefeld. Habt ihr schon mal in einer großen Seifenblase gestanden?


Ein Riesenspaß, das kann ich euch berichten, wenngleich ich ihn ntaürlich lieber von außen betrachtet habe, denn durch den Lichteinfall vom Fenster ergaben sich so viele schöne Farbeindrücke, dass ich am liebsten alle anderen Besucherkinder weggeschickt und den kleinen Monsieur wieder und wieder im schillernden Bunt fotografiert hätte.


Warum sind seifenblasen eigentlich immer rund, wenn sie frei in den Raum gepustet werden? Und wieso nehmen sie auch bei dreidimensionalen Körpern, die in Seifenlauge getaucht werden, niemals die Seitenflächen des Körpers ein, sondern ziehen sich nach innen zusammen?



Falls ihr Seifenlauge selber machen wollt:

2 Eßlöffel Seifenpulver in 1/2 l lauwarmes Wasser auflösen, 1 Teelöffel Zucker und 1 Esslöffel Glycerin dazugeben, alles kalt werden lassen und lospusten.

Auf dem weiteren Weg könnt ihr dann noch Smarties zählen ... (vorher ausreichend essen, sonst macht einen das kirre und heißhungrig :-))

und in der Ecke für die ganz Kleinen feinste Muster legen. Das schult die Hand-Augen-Koordination und entführte mich sofort und auf der Stelle gedanklich in Michaelas Mustermittwoch.
Irgendwo in den Tiefen des Internets hatte ich vor vielen Monden eine Seite entdeckt, auf der hervorragend beschrieben war, wie man solche Muster selber zaubern kann. Dummerweise finde ich den Link nicht mehr.
Falls also von euch jemand weiß, wie´s geht, darf er gerne Bescheid sagen!

Zu guter Letzt ein schönes Spiel für die Kleinen:

Drei Hasen, drei Ohren.
Jeder Hase soll aber zwei Ohren bekommen.
Wie geht´s?

Sieht schick aus, wenn´s fertig ist.


Und wenn ihr gern mit euren Kindern am Wochenende dieses Spiel nachbasteln wollt, gibt es hier die vereinfachte Form des Hasen. Ich habe absichtlich insgesamt sechs Ohren gezeichnet, damit man dieses Blatt auch gleich zum Gestalten von Osterkarten etc. benutzen kann. Für das Spiel kommen natürlich nur drei zum Einsatz.


Und was gab es bei euch diese Woche für Kinderzeiten oder was habt ihr geplant?


10 Kommentare:

  1. Mein inneres Mathe-und Physik-LK-Ich, das ich seit 14 Jahren verstecke, kommt gerade hoch und ruft: Juchhu, da will ich auch hin. Das macht Spaß :)!

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  2. oh, bitte, wie grandios! da fühl sogar ich als nichttechnikerin mich hervorragend aufgehoben!

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  3. Solche Museen mag ich wieder sehr, seit ich ein Kind habe. Ich mag sie wieder. Nachdem ich jahrelang bei der Einrichtung vn "Edutainment-Museen" mitgewirkt habe, hatte ich es ziemlich über, vor allem wenn sich etwas bewegt hat oder man kurbeln oder Knöpfe drücken musste - wie das Lesen nach dem Deutsch-LK. ;-) Erst langsam gewinne ich den Spaß daran zurück, mit einem Kind, das gerne Knöpfe und Hebel bewegt. Diese Geldeinwurfsache hätte ihm auch große Freude gemacht.

    Herzlich, Katja

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  4. Eine feine Sache für Kinder dieses Museum. Ich habe viele Weinbergschnecken im Garten, gucke auch immer nach einem Schneckenkönig, hab aber noch keinen gefunden.
    Ein kleiner Gast von Bekannten, gerade in die Schule gekommen hat Freude am Sticken. Er stickt bei mir ein Bild mit einem Fisch, jetzt ist der Meeresboden dran, mit Steinen belegt.

    Liebe Grüße
    Brigitte

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  5. Das Museum ist klasse und man hat soviel zu entdecken, viele Möglichkeiten zum Staunen. Ich glaub, ich muss da mal wieder hin.
    Liebe Grüße Stefanie

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  6. Beautiful Museum photos!
    See you, RW & SK

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  7. Das erste Foto ist der Hammer! LG Rebekka

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  8. Wow, da kriegt man ja selber Lust..., und über diese vielen wundervollen Schnecken (König entdeckt) bin ich natürlich aus dem Häuschen... Lieben Gruß Ghislana

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  9. ein feines hasenspiel! so schön! und das museum - feinst!
    lieben gruß!

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  10. Wieso war ich da nie? Ich hatte doch schon das Gefühl, für meine drei Jahre in Dresden verhältnismäßig viele Museen gesehen zu haben (bin kein Museums-Freund leider...). Wenn ich mal wieder in Dresden bin, muss ich das wohl mal erkunden. Ich LIEBE solche Museen, wo man selber was machen und die Sachen anfassen kann. :-)

    Liebe Grüße
    Steffi

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Schön, dass du hier bist. Ich freu mich sehr über ein nettes Wort oder zwei oder drei :-)