31.05.2014

Flüstereien bei einem Samstagskaffee.


Seit langem ist es richtig ruhig hier in der Wohnung.
Die Kater schlafen.



Und die Jungs sind bei ihrem Papa und feiern dessen Aufstockung der Lebensjahre.

Bei mir gibt es erst mal einen feinen Samstagskaffee und große Freude über das DaWanda Lovemag. Denn darin findet sich ... tatatadaaaaa... der kleine aber feine Betonkerzenständer aus meinen Shop, der in Kupfer immer noch besonders schön ausschaut. Und das auch noch auf Seite 7, meiner Glückszahlseite. Wenn das mal kein gutes Omen ist. :-)
So lange musste ich an mich halten und durfte nix verraten, aber nun ist es raus, das kleine feine Heftchen und erfreut mich umso mehr.


Dazu noch eine gehörige Portion Sonne an Himmel, die dem heutigen Tag einen besonderen Zauber verleiht und das Himmelsblau fantastisch zur Geltung bringt.

Und so werde ich mich, wenn die Maschine ihre Runden zuende gedreht hat und die Wäsche auf der Leine flattert ins Büchergetümmel stürzen. Weil morgen der Kinderlein Ehrentag ist und es doch keinen besseren Anlass gibt, als ein gutes Buch.

Was lest ihr eigentlich gerade mit euren Kindern und was liegt bei euch selbst auf dem Nachttisch?
Da ich in diesem Jahr - im Gegensatz zum letzten - enorm lesefreudig bin, lasse ich mich doch immer wieder gern inspirieren, wenngleich noch eine Unmenge Bücher hier daheim auf eine gemeinsame Zeit mit mir warten.

Habt ein schönes Wochenende!

28.05.2014

Warum es so wichtig ist, (die richtigen) Entscheidungen zu treffen.

Gestern war einer jener Tage, wie ich sie so sehr liebe. Wenn es denn so völlig anders als geplant und dabei so herrlich glücksmomentelig zugeht.
Wir saßen auf Arbeit zusammen und schlossen fast schon Wetten ab, ob ich es denn an jenem wolkenbehangenen Tag mit meinem Rad trocken bis nach Hause schaffen würde. Die Regenklamotten hatte ich vorsichtshalber zwar dabei, war aber gewillt, ein gewisses Maß an herabfallender Nässe ohne zu Murren hinzunehmen. Und kam damit weit über das geografisch gesetzte Ziel hinaus. Denn normalerweise ist am Großen Garten Schluss.
Der wirkt nämlich üblicherweise wie ein Wassermagnet, in den man trockenen Fußes einfährt und auf der anderen Seite völlig aufgeweicht wieder ausgespuckt wird.
Hindurch kam ich also unberegnet, aber eine Querstraße weiter bevorzugte ich zumindest den schnellen Überwurf der Regenjacke. Die Hose verblieb aus Faulheitsgründen in der Tasche.
Vier Querstraßen weiter zog ich es vor, dem Kübelguss durch einen Sprint in die Lieblingsbuchhandlung auszuweichen und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Denn ich wollte ohnehin noch ein Papatagsgeschenk besorgen.
 

Der Regen jedenfalls zog es vor, auch nach dem Bezahlvorgang in ungehinderter Präzens aufzuwarten, so dass ich beschloss, noch eine Runde durch die Kinderbuchabteilung zu spazieren und das auferlegte Buchkaufverbot mal wieder zu brechen.
Denn als ich neulich über Antjes Post und Antwortbrief bezüglich ihres lautbrüllenden Autorenkollegen und Kinderbuchtüffler Kai Lüftner las, mir seinen offenen (in meinen Augen berichtigterweise lauten) Brief (ein wenig runterscrollen zum Eintrag vom 25.05.) zu Gmeüte führte und jammernderweise nickend zustimmen musste, schleuderte es mich, neugierig wie ich bin, weiter in seinem Account und ich fand einen Link zu seinem Fernsehauftritt bei Herrn Lanz. Auf Anhieb machte sich eine Sympathie breit für einen Menschen, der so laut brüllt und dabei so unglaublich sympathisch sensibilisiert ist für die schönen Kinderseiten im Leben.
Es kam was kommen musste, wenn ich es mich emotional packt - dann entbrennt in mir dieses "Muss ich haben!"-Gen. Das ist wie mein Kaufverhalten bei CDs, die ich, wenn Neuland betretend, prinzipiell nach Cover kaufe. Ja, die Optik muss bei mir stimmen. Oder die Sympathie.
Hier stimmte beides.
Und so fand auch das Kaff der guten Hoffnung seinen Weg in die kleine Tüte, die meine Bücher vor diesem schlimmen Regenguss bewahren sollte.
Draußen immer noch Kübelregen.
Egal.
Die Hose war sowieso nass, der Rest konnte nicht nasser werden und so stürzte ich mich in diesen herrlich warmen Sommerregen und beschloss, sobald ich heimgekommen wäre, die Schuhe in die Ecke und die Jacke in die Wanne zu werfen, um mich ganz und gar dem Himmelsguss hinzugeben.
Bis auf die Knochen.
So mein Plan.
Wäre da nicht noch dieses kleine magische Etwas gewesen, das am Himmel erschien und mit gleichzeitig lautem Krachen unmissverständlich klarmachte, dass ich in den nächsten Minuten wohl doch nirgendwo durch Pfützen und im strömenden Regen hüpfen würde, es sei denn ich wollte austesten, ob die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden tatsächlich größer wäre, als im Lotto zu gewinnen. (In meinem Fall 100%ig, denn wer nicht Lotto spielt, wird auf jeden Fall erschlagen, damit die Statistik stimmt!)

Irgendwann verzogen sich Blitz und Donner und das große Kind ließ sich von meinem "Komm, wir gehen raus und tanzen im Regen!" nach einem kurzen ungläubigen "Eeeecht?" anstecken, holte freudig seinen Bruder und dessen Freund dazu und mir blieb voller Freude über so viel kindliche Freude über eine Mutter, die entgegen vieler anderer die Ihren zum Regentanz aufforderte, erst mal nichts anderes als die gezückte Kamera.

Wann hatten die Meinen das letzte Mal so viel Spaß, wann gaben sie sich ausgiebig einer Sache hin, die den meisten wenig erstrebenswert erschien?

Ich fand das toll, denn ich habe ich bis heute jenen Tag aus meiner eigenen Kindheit nicht vergessen, in der es ähnlich heftig schüttete und das defekte Regenfallrohr einen perfekten Duschtrahl abfeuerte, in dem wir hin und her hüpften, bis wir komplett durchgenässt waren, die Sandalen vor Vergnügen quietschten und wir Kinder einfach nur glücklich waren über so viel Himmelsfreuden.

Hätte ich nur schon den eingeplanten Regenschutz für die Kamera gekauft gehabt, ich hätte so viel bessere Bilder aufnehmen können.

So blieb ich unter meinem Vordach und jubelte von da aus über die Spiele, die sie sich ausdachten.

Beobachtete die sportlichen Ambitionen ...
(Ich hätt ja schon allein mit Liegestütze meine liebe Mühe, aber dann auch noch mit vollgesogenen Klamotten mitten im Tümpel ... mein lieber Schwan!)

Und freute mich einfach daran, dass sie jede Menge Spaß haben!

Denn das ist nicht selbstverständlich. Das Leben ist ein Geschenk und so manche Familie glücklich über jeden weiteren Tag, den sie mit einem geliebten Menschen verbringen darf, weil nicht sicher ist, wie viel Zeit ihnen noch bleibt.

So wie all jene, deren Angehörige an Blutkrebs erkrankt sind. All jene die hoffen und bangen und sich wünschen, dass es doch endlich einen passenden Stammzellenspender geben wird.

Da nur ein Drittel aller Krebspatienten in der eigenen Familie einen geeigneten Spender finden und jeder Fünfte Erkrankte vergeblich einen Spender sucht, ist es um so wichtiger, dass man den Mut zu der Entscheidung fassen kann, anderen Menschen helfen zu wollen.

Ich habe diese Entscheidung vor sechs Jahren gefasst, die Untersuchung meines genetischen Materials selbst bezahlt, weil die DKMS einen Teil der notwendigen Kosten aus Spenden finazieren muss. Und dennoch habe ich ewig gewartet mit dem Entschluss, meine Speichelprobe einzusenden. Warum auch immer!

Seit einigen Wochen jedoch trage ich meinen Spenderausweis mit mir herum.
Damit ich hoffentlich eines Tages sagen kann: "Meine Spendernummer lautet ...."
Damit vielleicht eines Tages ein anderer Mensch wieder fröhlich durch die Pfützen springen und das Leben genießen kann!

Und obwohl ich mich selten an irgendwelche vorgegebenen Erinenrungstage halte, so will ich dennoch den heutigen World Blood Cancer Day zum Anlass nehmen, zu erinnern.

Dass ihr das Leben in vollen Zügen genießen sollt.

Und dass es da draußen Menschen gibt, die vielleicht mit eurer Hilfe wieder hoffen und leben dürfen!
Danke!



26.05.2014

My Monday Mhhhhhh #67


Von Kindesbeinen an liebte ich Gemüse und ich bin ein großer Suppenfanatiker. Zusammen ergibt das häufig die verschiedensten Variationen von mix-it-Suppen oder gar völlig neuen Experimentierfeldern wie bei der absoluten Krönung, der Rotkrautsuppe, die den Jüngsten im Hause dermaßen verzauberte, dass er als Suppen-eher-weniger-Möger dafür sorgte, dass diese weitere Male auf den Tisch kam.

So manches Mal darf es aber durchaus ein ganz herkömmliches Süppchen ohne große Experimente sein und so gab es derletzt schlicht und ergreifend:

Lauchsuppe


Allerdings ohne Hackfleisch. Das hatte ich doch glattweg beim Einkaufen vergessen. Tssssss.
Drei große Stangen Porree in Ringe oder kleine Stücke schneiden und mit zwei kleingewürfelten Zwiebeln (für den guten Geschmack) im Kochtopf in ein wenig Öl anbraten. Mit anderthalb Liter Gemüsebrühe auffüllen und zwei bis drei Minuten köcheln lassen. 400g Kräuterschmelzkäse und weitere 400g normalen Schmelzkäse in die Suppe geben und so lange rühren, bis der Käse sich völlig aufgelöst hat.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken und eine Handvoll Kerne rösten, die dann zur Suppe gereicht werden.

Mal ein wirklich schnelles, einfaches Rezept, das hier immer mal wieder ein feines Süppchen zaubert.

Guten Appetit!


21.05.2014

Post it!


Eine tolle Erfindung, die kleinen Zettelchen. Sie versüßen mir so manchen Tag, wenn ich hier und da eine wichtige Nachricht an mich selbst bezüglich der noch zu erledigenden Arbeiten in meinen Projekten vorfinde.
Der neueste Post-it-Block jedoch nervt mich gewaltig, denn irgendwer fand es irgendwann irgendwie lustig, die Zettel mit den Klebeseiten ziehharmonikaförmig anzuordnen. Das mag recht neckig wirken, ist zum Arbeiten aber absolut untauglich, weil man jedes Mal den Block auseinanderzerrt, bis man sich erinnert, dass man ein Post-it-Schifferklavier erstanden hat anstelle eines ordentlichen Blocks.

Mehrmals geflucht am heutigen Tag, fand das Ganze seinen theatralischen Höhepunkt, als sich das Paket auch noch in sich verdrehte. Nicht lustig. So gar nicht. Aber es brachte mich dann auf eine schöne Idee, die ich heute zu Michaela rüberschicke und somit ihre Blumenmustersammlung ein wenig erweitere.


Ja, man kann sich damit kleine Blüten zaubern.
Und anschließend in schönste Blütenmuster verwandeln.

Auch Ton in Ton recht hübsch anzusehen.

Und in Farbe perfekt für Papier zum Ausdrucken.

Des großen Monsieurs Lieblingsmusterung ist diese:

Und ich kann mich nicht entscheiden, finde jedes auf seine Art schön ... und war heute Abend doch gar nicht mehr so sehr verstimmt über das arbeitsuntaugliche Post-it-Klavier.


20.05.2014

SINNblick im Mai - Endlich Sonne!

Schon wieder ein Monat herum, die Apfel- und Kirschblütenzeit ist vorbei und auch der Löwenzahn ist nur noch in weißer Pracht zu sehen.
Aber endlich, endlich auch wieder Sonnenschein, der die Streuobstwiese in sattem Grün erstrahlen lässt.


Mit dem großen Monsieur war ich die Freundin und das kleine Kindelein besuchen.
Mit den zwei tierischen Mitbewohnern zogen wir dann zu viert hinauf ins Grün und freuten uns an der Idylle.
Der große Monsieur aber besonders über die zwei tierischen Begleiter.





Und das Kindelein freute sich am schönen Ausguck und an unserem freudigen Glucksen über sein herrliches Gemüt.

Die Wiese lag in schönstem Sonneschein- und Schattenspiel, dass ich gerne noch viel länger dort geblieben wäre, aber der kleine Mann musste noch ein bisschen schlafen, was partout nur klappte, wenn er denn im Wägelchen vor sich hingeschunkelt ward.




gesehen: endlich wieder Sonnenschein und zarte Blüten zwischen all den Gräsern
gehört: zuerst die Autobahn, dann die Freundin beim jauchzenden Trampolinspringen und das kleine Kindelein beim Glucksen
gerochen: ehrlich gesagt nichts
gedacht: Dass es so bleiben darf mit dem schönen Wetter und dass wir dann endlich mal wieder dort oben übernachten werden, mit einem entspannten Wochenende im Stadtrandgrün - mit viel zeit zum Lesen, Trampolinspringen, Malen, Fotografieren und einfach Seele baumeln lassen!
Wie freu ich mich darauf!



19.05.2014

My Monday Mhhhhhh #66 - Gromit, we´ve forgotten the crackers!


Ich kann mich gar nicht mehr recht erinnern, wann ich Wallace & Gromit das erste Mal sah, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Seit ich die Zwei auf Englisch angeschaut habe, ist  "No crackers Gromit, we´ve forgotten the crackers!" mein absoluter Lieblinsgszenensatz.
Was wäre eine Mondlandung ohne Cracker, ohne diesen Hauch von Gebäck, mit dem alles so viel besser schmeckt? Ohne die eine Käseverkostung des Mondes undenkbar wäre.

All das hüpft mit einem Lächeln zusammen in mein Herz, als ich Samstag in der städtischen Buchhandlung stöbere und das erste Mal mein selbst auferlegtes Rezeptebuchkaufverbot breche.

Dieses Buch muss einfach mit.

Es ist gefüllt mit jeder Menge feinster Rezepte, die schon beim bloßen Reinlesen den Drang verspüren lassen, loszulegen und zu backen. Aus den Grundrezepten werden in unzähligen Varianten weitere feine Gaumenfreuden gezaubert, alles anfängertauglich erklärt und mit Zutaten versehen, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Im dem Büro, in dem ich momentan meinem erlernten Beruf nachgehe, gibt es am Vormittag eine feine Teepause, in der meist Kekse gereicht werden. Nun sind Kekse nicht das Nahrhafteste und ich dacht mir, stattdessen stürze ich die Belegschaft mal in die:



Nach der ersten Runde Cracker habe ich für meinen Teil feststellen dürfen, dass mir der Teig etwas zu trocken ist, also habe ich einen Schuss mehr Wasser zugegeben. Ihr benötigt also:

160g Mehl

1/2 TL Salz
3 EL Pflanzenöl
11 EL lauwarmes Wasser

Den Ofen auf 180°C vorheizen.

Die Zutaten gut vermengen und fünf Minuten lang auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche durchkneten. Anschließend den Teig ausrollen bis er ca. 5mm dick ist, dann wir oben gezeigt zweimal falten und in diesem Zustand auf eine Dicke von 2-3mm ausrollen. Laut Buch sollte man dies zwischen zwei Lagen Backpapier machen, aber ich war wie immer zu faul und hab es ohne probiert. Geht genauso.

Ist es fertig, werden die Cracker ausgestochen. mangels 6cm Rundem gibt es bei uns Blümchencracker, die auf dem Backpapier drapiert und dann mit einer Gabel eingestochen werden. Letzteres ist wichtig, weil sich die Cracker sonst nur aufblähen und nicht so schön flach bleiben.
Anschließend mit Wasser einpinseln und mit Salz, in unserem Fall ein Kräutersalz, bestreuen.

Dann ab damit in den Ofen, wo die Kleinen ca. 10 Minuten bleiben, bis sie zu bräunen beginnen. Anschließend mit dem Backpapier vorsichtig auf ein Gitterrost ziehen und dort auskühlen lassen.

Zum Schluss bekommen die Cracker geschmacklich noch eins oben drauf:

Pikante Avocadocreme


Dafür das Fruchtfleisch einer Avocado auslösen und mit einem Esslöffel Zitronensaft
beträufeln und mit einer Gabel zu einem Brei zerdrücken. 30g Zwiebel, feingehackt, beigeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken, einen Teelöffel Paprikapulver (edelsüß) sowie zwei Esslöffel Creme fraiche beimengen und ordentlich verrühren.



Die erste Runde Cracker wurde gestern Nachmittag ganz schnell verspeist und sorgte bei allen Beteiligten für ein wohliges "Mhhhhhhh ...." - da werde ich doch auf jeden Fall zum Wiederholungstäter!

In diesem Sinne: Gute Crackermania!

18.05.2014

Ich wollte schon immer einen Hund!


Und habe zu diesem Zweck vor 33 Jahren Hundebücher hoch und runter gelesen, kenne die meisten aller Hunderassen und erwische mich immer wieder dabei, wie ich theoretisch einen Hund erziehe, praktisch manchmal welche ausführe und hin und wieder Tierheimseiten nach dem passenden Mitbewohner durchkämme. Ich fürchte, das wird bis an mein Lebensende so gehen. Ein Hund ist und bleibt - bei einem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Halter und Tier - das Beste, was einem passieren kann. Die Liebe pur sozusagen und gesundheitsfördernd, weil der treueste Begleiter des Menschen nicht nach Sonnenschein fragt. Da musste raus, ob du willst oder nicht.
Nun ist das mit einem Hund aber auch so eine Sache. Eben weil du raus musst, ob du willst oder nicht. Ob du krank bist oder nicht.

Und wie es im Leben so ist, kommt es oft, ganz oft, anders, als man denkt.

Während ich über Hunde nachdachte, schleppte der damalige Freund eine Katze an. Pffff! Eine Katze. Und ich. Zwei Punkte, die so gar nicht zueinander passen. Mit Katzen kannste nicht spazieren gehen, mit Katzen kannste keine Vögel halten, die kannste nicht rauslassen, wenn du in einer verkehrsreichen Gegend wohnst, weil du ständig denkst, sie kommt nicht mehr nach hause. Also lässt du sie drinnen und putzt ständig das Katzenklo und verkommst vom Erzieher zum Erzogenen. So ist das mit Katzen. Und Katern.

So zog damals ein Katze oder eher ein handtellerkleines Bündel Fell bei uns ein, das ich nach geraumer Aufpäppelflaschenzeit im Tierheim abliefern wollte. Auf jeden Fall! Eine Katze kommt mir eben einfach nicht ins Haus.
Nach der ersten Tieratzrechnung blieb Lillli.
Und wurde größer.
Und ein Kater.
Der beste der Welt.



Lilli, die kurzerhand zu Leon wurde, änderte meine Meinung über Katzen. Und Kater.
Er lehrte mich die unendlich wertvollen Momente im Zusammenleben mit einem Stubentiger. Er besaß jenen Charme, mit dem dich Katzen dazu bringen, alles für sie zu tun. Freiwllig wirst du zum Dosenöffner, schleppst tonnenweise Katzenstreu an und wieder weg, buddelst zwischendrin in den kleinen Klümpchen, damit´s auch fein sauber ist. Du lernst das angewärmte Bett zu lieben und über prachtvoll verteilte Katzenhaare zu lächeln. Du ägerst dich nicht mehr über weiße Haare auf dunklen Klmaotten und schwarze auf hellen. Du siehst mit stoischer Ruhe darüber hinweg, wenn du beim Schreiben an Seminararbeiten gehindert wirst, weil der Kater gerade seine ganzen drei Kilo Liebe auf deine beiden Arme verteilt.

Du lernst den Schmerz dieser Lücke kennen, die er hinterlässt, wenn einen das Leben trennt. Und willst vermutlich nie wieder eine Katze. Weil keine so sein wird wie diese.

Dann doch lieber einen Hund.

Von wegen der Treue. Ist eine Katze sauer, dann ist sie sauer. Und zwar so lange, bis SIE der Meinung ist, man könne sich jetzt mal wieder vertragen. Ein Hund lebt im Jetzt und Hier. Nach zwei Minuten schaut er dich an, als wenn nie etwas gewesen wäre. Deine Katze schaut dich nach zwei Minuten gar nicht mehr an oder nur noch mit mordlustigem Blick.

Dann doch lieber einen Hund.

Und so zog nach fünf Jahren der erste neue Mitbewohner bei uns ein.
Er ist schlecht erzogen, mag mich nicht, das große Kind dafür um so mehr, bettelt dauernd.
Und faucht. Jawoll!
Weil es eben im Leben so oft anders kommt als man denkt.

Mukesh ist ein Spinner. Und ein Kater. Einer, den man sich freiwillig nicht ins Haus holt. Eine Prinzessin. Auf der Erbse. Eine Mimose seinesgleichen. Und er guckt dich mit dem Hintern nicht mehr an, wenn er meint, es wurde ihm Unrecht getan. Einer, der dem Frauchen mal kurz und bündig ein rotes, fünfzeiliges Kurzzeittattoo verpasst. Warum auch immer. Weil, verbockt isser auch noch und spricht dann nicht über seine Unzulänglichkeiten.

Dreimal ist er geflohen, was angesichts seines merkwürdigen bis unflätigen Verhaltens zu einem erleichterten Aufatmen meinerseits führen könnte. Stattdessen druckst du dann Suchanzeigen aus, informierst alle Nachbarn und malst dir schon das Szenario aus, was passiert, wenn man ihn nicht mehr findet. Wo dieser Blödmann doch so menschenscheu ist und sich um keinen Preis der Welt von Fremden anfassen lassen würde.
Der einzige, der seine Abwesenheit mit stoischer Ruhe und Gelassenheit ertrug, war Kater Nummer zwei, der sich irgendwann irgendwie mit dem gesamten Charme eines frischgeschlüpften Etwases vor vier Jahren in unser Leben geschlichen hat.
Kashka kam, sah und siegte.
Und ist der ausgleichende Pol zum Schwarzweißen.
Dass ich den Lütten aus seiner Erzeugerhölle rettete, rechnet der mir heute noch hoch an. Diese Liebe auf den ersten Blick, dieses "Ich hol dich hier raus!" - das sitzt tief und wird wohl ewig anhalten.

So sehr ich nie eine Katze wollte, so sehr belehren mich diese beiden Irren jeden Tag eines Besseren. Sie schaffen es, dass ich vier Uhr dreißig nachts einen müden, verwirrten Blick auf die Uhr werfe und dann das Futter vor die gierigen Mäuler packe. Dass ich weiterhin Katzenstreu ran und weg schleppe. Dass ich Essen erst kurz vor den Mahlzeiten auf den Tisch und danach sofort wieder weg stelle. Dass ich morgens aufwache und mir wünschte, der menschliche Körper würde nicht jedem Katzenkörperteil im Bett Platz machen, nur damit das Fellknäuel wenigstens acht seiner achtzehn Stunden Schlaf ausgestreckt verbringen kann. Dass ich lerne, Bücher auch um einen eben neu auf den Bauch drapierten Kater herum zu lesen oder dwn Brief eben einfach später weiterschreibe, wenn der gnädige Herr von dem einzigen Blatt Papier heruntergestiegen ist, das weit und breit herumliegt.


Katzen lieben und schaffen das mit ihrer stoischen Ruhe. Immer wenn man gerade dabei ist, sich auf dem Sofa ein paar Minuten auszuruhen, um dann tatkräftig noch dieses und jenes zu erledigen, kommen sie und pflanzen sich auf dich drauf und verordnen dir Nichtstun.
Versucht euch im Alltag mal mit Nichtstun! Und? Genau. Irgendwas ist immer.
Willst du dich mal im absoluten Nichtstunkönnenmüssendürfen erproben, schaff dir eine Katze an!
Willst du am Morgen einen schönen Sonnenaufgang erleben, den sonst außer dir keiner mitbekommt, schaff dir eine Katze an!

Wenn du abends müde wirst und dir nichts sehnlicher wünschst, als ein warmes Bett, in das du dich kuscheln kannst, dann schaff dir  ...


Das mit dem Sklavendasein wird übrigens völlig überwertet.
Dosenöffnen reicht völlig aus.


Und von wegen sie liegen, sitzen, stehen dir dauernd im Weg herum!
Sie achten nur auf ein wenig persönlichen Freiraum.


Wenn Freunde mal wieder keine Zeit für ein gemeinsames Kaffetrinken haben - Katzen sind immer da!



Überhaupt lehnen sie Zweisamkeit bei den Mahlzeiten nicht ab und teilen wie selbstverständlich das Essen mit dir - mit besonderer Vorliebe deins!


Sollte dennoch Besuch kommen, sind deine Freunde auch ihre.


Für die sie durchaus auch mal das Plätzchen anwärmen.

Zwischenzeitlich wissen sie sich allein zu beschäftigen.

Und sind dann bereitwillig bei jedem Fotoshooting dabei. (In diesem Fall: "Ritter der Kokosnuss".)

Gibt es also einen besseren Mitbewohner als eine Katze?


Oder gar zwei?

Natürlich nicht.

Es sei denn, man wollte immer schon einen Hund.

Und so wird das wohl mein Leben lang weitergehen.
Mit der Katzenliebe.


Unbeschreiblich.
Unerklärbar.
Schön.

PS: Ganz konnt ich´s nicht lassen - für´s Leckerli machen sie tatsächlich "Sitz!"

14.05.2014

Tulpenmönster


Es gibt eine Menge Dinge, die vor meine Linse kommen, doch so manches Bild bleibt im Archiv und ward nie wieder gesehen. So auch die Blumenbilder, die ich vor zwei Monaten aufgenommen habe. Sie brachten es in kein Post und waren eigentlich nur zu Übungszwecken entstanden.

Vermutlich wären sie eines Tages aus dem Archiv gelöscht worden, wenn die Festplatte mal wieder aus allen Nähten platzt und ich rigeros aussortiere.
Heute krabbelten sie hervor, denn Michaelas Mustermittwoch ist in diesem Monat den Blumen gewidmet, was ich besonders schön finde. Nicht zuletzt deshalb, weil mir in den vergangenen Monaten nicht nur die zeit zum Mustern fehlte, sondern ich mich ehrlich gesagt ein wenig durch die thematische Vorgabe ausgebremst fühlte, obwohl das Thema nicht zwingend ist. Dennoch habe ich das Gefühl, es sollte ein wenig passen und hatte von daher wenig zum Bemustern.

Doch diesmal Tulpen.
In wunderbaren Farben.

Und dann eine Runde digitales Austoben.

Mustergültig verarbeitet.
Tulpenmönster.
Weil Muster auf schwedisch so lustig klingt.

Verwandelt man die Mönster in Schwarzweißgebilde, entstehen aus den eigentlichen Stempeln der Tulpe ganz eigene kleine Blüten.

Müsste ich mich nicht noch auf eine Besprechnung für den morgigen Arbeitstag vorbereiten - ich könnt ewig so weitermachen.

So gibt es heute nur ein paar kleine Mönster, die endlich mal wieder die Freude über den Mustermittwoch bei Michaela hochleben lassen.