12.12.2013

Andere Wege gehen.


Auch wenn der Winter scheinbar noch nicht Einzug halten will und wir jetzt nicht so recht wissen, wie der Mischmasch aus Grau und Sonnenschein jahreszeitlich einzuordnen wäre, so halten wir doch in der Weihnachtszeit an liebgewordenen Bräuchen fest.
Weihnachtsmarktspaziergänge gehören eindeutig dazu. Schon allein der Gedanke an frischgebrannte Mandeln oder eine warme Waffel sowie ein feiner Schluck Glühwein zum Erwärmen lässt die Vorfreude auf diesen Bummel in die Höhe schnellen.
Mit der Verkommerzialisierung und Abwendung vom eigentlichen Brauchttum des Striezelmarktes, der früher mit zahlreichen Handwerkskünsteleien noch eine wahre Augenweide war, in den letzten Jahren jedoch mit der Überzahl an Fressbuden und Dingen des täglichen Einkaufswahns für mich in weiten Teilen an Attraktivität verloren hat, wendeten wir uns in diesem Jahr erneut den kleinen, feinen Märkten zu und lustwandelten am vergangenen Wochenende in der geschätzten Neustadt herum, in deren Kunsthofpassage ein so entzückender Weihnachtsmarkt zu finden war, das ich mir für einen kurzen Augenblick wünschte, es möge das ganze Jahr über diese heilige Stimmung herrschen.
Die handgefertigten Unikate sind eine wahre Augenweide - hier wird das Einzigartige, die Kleinkunst, das Schaffen von ureigenen Werten noch geschätzt und geliebt und keiner, der einen solchen Markt besucht, vermag sich seinem Charme zu entziehen. Es ist wohltuend all die Schaffenden zu sehen, all die liebevoll gewerkelten Einzelstücke. Welch wohltuender Gegensatz zur eingeflogenen Billigware.

Ich hätte vor Entzücken im Kreis hüpfen mögen, als ich den Stand von Susanne Engelhardt entdeckte, hatte doch der dicke Kater vor einiger Zeit meine im letzten Jahr erstandene Tasse von ihr ins Jenseits befördert, als er sich über den letzten Tropfen Kaffee hermachen wollte. Zu meinem Glück war nicht so viel Platz für Kreissprünge und so beließ ich es bei einem netten Gespräch mit Susanne.
Nun also habe ich wieder eine, mit Liebe auf der Töpferscheibe gedrehte Tasse, von Hand allerfeinst bemalt, die ich so sehr mag.


Der große und der kleine Monsieur übrigens waren begeistert von der Andersartigkeit, die ihnen erst recht bewusst wurde, als wir in die Stadt laufend doch noch über einen eher gewöhnlichen Teil des Dresdner Weihnachtsmarktes bummelten. Denn dort meinten sie, er wäre gar nicht schön im Gegensatz zu den kleinen feinen Ständen vorher.

Und ich mag es sehr, dass die Meinen lernen, was wahres Kunsthandwerk ausmacht und wie viel Liebe in ihm steckt. Dies mehrt nämlich auch die positive Ansicht zu den durch sie eigens geschaffenen Dingen. Und auf die können sie wahrlich stolz sein.

Als der kleine Monsieur neulich für ein Schulprojekt Weihnachten im Schuhkarton basteln musste und wir Streichholzschachteln zu Marktbuden umbauten und Quiltwatte als Winterweiß auf Dächer und Wege rieseln ließen, fand der große Monsieur dies so entzückend, dass er sich hinsetzte und seinen ganz eigenen Weihnachtsmarkt baute.
Den mag ich. Und komme gern immer wieder in sein Zimmer, um mich an seinem feinen Werk zu erfreuen.

Ich hoffe, dass sich die Handwerkskunst erhält und weiter ausdehnt und danke allen, die ebenso denken und sich nun an den kleinen feinen Glücksmomenten aus meinem Shop erfreuen!


3 Kommentare:

  1. Oh ja, eigentlich hast du recht...aber in diesem Jahr haben Weihnachtsmärkte bei mir einen schweren Stand...weiß auch nicht...ist wohl die knappe freie Zeit, die ich lieber gemütlich zuhause verbringe...
    Liebe Adventsgrüße
    Daniela

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  2. liebe katja,
    ja, das sind die feinen märkte. in wien gibT#s ein paar kleine. die großen überlaufenen, elider auch der ehemalige kunsthandwerksmarkt am spittelberg, sind vollgepfopft mit kommerzieller billigware. ich finde es toll, wenn kinder das schon erkennen und bin froh, dass es auch dem wirbelwind immer bewusster wird, dass, wenn wir etwas kaufen, es jemand mit liebe und viel zeitengagement selbst angefertigt hat, wie für uns bestimmt.
    der weihnachtsmarkt vom kleinen monsieur ist bezaubernd! "über" den würde ich auch gerne täglich bummeln.
    liebe katja, dank dir für deine worte! ist so ein eigenartiges gefühl bei wettbewerben. mir ist jetzt erst so richtig bewusst geworden, dass der, der gewinnt, andere mehr oder weniger enttäuscht zurücklässt. und dein fuchs hat mir so sehr gefallen! na, du weißt ja, wie gern ich deine bilder und illustrationen mag ;)
    die wunderbaren betonschalen und kerzenständer in deinem shop - jede einzelne hab ich begutachtet und weiß gar nicht, welche mir besser gefällt - weil weihnachten ist, wahrscheinlich die serie mit den kupferfarbenen sternschnuppen. aber auch die farbige serie mit den feinen blättern drauf finde ich so wunderbar. mal sehen, ob das budget was übriglässt, dann beschenk ich mich vielleicht zu weihnachten noch selbst mit einem deiner feinen kunstwerke ;)
    ich freu mich, dass dir das kleine licht freude bereitet hat.
    hab einen wunderbaren tag mit herrlichem kinderzimmerweihnachtsmarktbummel ganz ohne nasse füße ;)
    alles liebe
    dania

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  3. ich glaube sie wiRd weiteR leben, sich ausdehnen und duRch gleichgesinnte eRhalten. andeRs kann ich es miR nicht voRstellen. will es nicht. und weRde es nicht. wie gut, dass du mit deinen glücksmomenten dem handweRk weiteR leben gibst. und du weißt es ja .... gRoßaRtig sind sie. ein jedes stück. ein jedes teil. von diR.
    liebst. käthe.

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Schön, dass du hier bist. Ich freu mich sehr über ein nettes Wort oder zwei oder drei :-)